Bolivien – der groesste Salzsee der Welt und Kupplungprobleme

Written by Sebastian on Juli 18th, 2012. Posted in Allgemein

dsc_0164_1662Martin: Auch die bolivianische Grenze ist, nachdem wir eine halbe Stunde gebraucht haben, um das hinter Zuegen versteckte Zollgebaeude zu finden, relativ schnell passiert. Unser Tagesziel ist die 350km entfernte Stadt Uyuni, Ausgangspunkt für Besuche des größten Salzsees der Welt, dem auf 3700m gelegenen Salaar de Uyuni. Beide sind wir ob der vielen Eindrücke am Weg hierher ziemlich fertig, aber auch nach der Grenze kommen wir aus dem Staunen nicht heraus…

dsc_0202_1731Entlang der Strasse sind alleenartig riesige Steinformationen aufgetürmt und überall dekorieren massig Gesteinsbrocken die Umgebung. Kurz umgeschaut können diese eigentlich nur von einem der Vulkane, die in etwas weiterer Entfernung aus dem Boden ragen, irgendwann bei einem massiven Ausbruch ausgespien worden sein. Nach ein paar Kilometern beruhigt sich die Landschaft und bis auf zig Lama Herden, die auf der Hochlandebene grasen, können sich unsere Sinnesorgane, nach mehr als einer Woche permanenter Reizüberflutung, eine Pause gönnen. Uyuni erreichen wir wiedermal in der Nacht und ohne Sonne ist es richtig frisch. Hier finden wir eine nette Unterkunft und dank hilfsbereitem Manager dürfen wir die Bikes im Garten des Restaurants nebenan parken. Auf der Strasse lernen wir gleich ein paar Brasilianer kennen, die ebenfalls mit dem Motorrad unterwegs sind. Nach einem gemeinsamen Abendessen beschließen wir mit Frederico noch auf ein Bierchen zu gehen… naja, wer uns kennt, der kann sich vorstellen wie der Abend geendet hat 🙂

p1200197Am nächsten Tag ist mal an ein Weiterfahren nicht zu denken, also schlendern wir ein wenig durchs Zentrum und ergattern einen der hier typischen Ponchos. Nach einer weiteren Nacht ist es dann soweit, wir machen uns auf den Weg zum 25km entfernten Salaar. Die meisten Reisebüros im Zentrum bieten hierfür 3 Tages Trips an, neben einer Übernachtung in einem der zwei komplett aus Salz gebauten Hotels gehört die Fahrt zur 80km entfernten Insel Incahuasi mitten im Salaar zum Standardprogramm. Da dieses Jahr allerdings die Regenzeit intensiver ausgefallen ist als sonst und wir erfahren, dass das Wasser etwas abseits des Ufers noch knietief ist, beschließen wir auf diesen Ausflug zu verzichten. Unsere beiden Ladies vertragen Salz nämlich so gar nicht.

dsc_0009_1694Aber auch vom Ufer aus bekommen wir einen guten Eindruck über das Ausmaß des Salaars. Genauso wie vom Ufer des Meers, das gen Horizont kein Ende nimmt, erstreckt sich hier reinstes Weiß ins scheinbar Endlose. Wir begnügen uns damit ein wenig wie Wild in der Gegend herumzudüsen und vor diesem unglaublichen Hintergrund für Fotos herumzuposieren. Nach ein paar Stunden gehts zurück nach Uyuni, wo die Bikes einmal mit Wasser ordentlich abgesprüht werden und wir unsere erste bolivianische Tankerfahrung machen. Zum ersten Mal nämlich sind wir mit staatlich verordneten Touristenbenzinpreisen konfrontiert, wo der Liter für Ausländer gleich mal das dreifache kostet. Aber wir haben Glück, der Tankwart schert sich nicht darum und so machen wir sicherheitshalber auch gleich mal die Reservekanister voll. Von hier geht’s dann über eine super Asphaltstrasse weiter bis nach Potosi, das wir, wie soll es auch anders sein, in der Nacht erreichen.

p1200275Potosi ist eine Minenstadt und laut eigenem Marketing mit 4.000m die höchste Stadt der Welt. Seit der letzten Marketingsitzung dürfte sich geologisch einiges getan haben, denn ganz kommt das nicht hin 🙂 Aber egal, verdammt hoch gelegen ist es und nachdem wir eine Unterkunft gefunden und netterweise unsere Bikes in der Empfangshalle des Hotels haben parken dürfen, merken wir das auch physisch am Weg ins ein wenig bergauf gelegene Zentrum. Hier sticht uns gleich einmal eine beeindruckend beleuchtete ehemalige Kirche ins Auge. Neben der Kirche bleiben wir bei einem der unzähligen DVD Verkaufsstände hängen, die, alle mit Fernseher ausgestattet, dem Passanten ihre Waren präsentieren. Unser Stand hat sich an dem Tag anscheinend auf die Musik-Klassiker der 70er Jahre fokussiert und spielt einen Hit nach dem anderen. Nach jedem Lied, nachdem wir aufbrechen wollen, kommt der nächste Ohrenschmaus und wir kommen erst weg, als wir beschließen die verdammte DVD zu kaufen 🙂

p1200297Von Potosi geht es weiter nach Sucre, das uns beide ziemlich überrascht. Mit seinen Kolonialbauten eine wirklich schöne Stadt! Da wir hier aber bereits nach 2 Stunden ankommen beschliessen wir weiter zu fahren. Die Landschaft danach hat es für mich wirklich in sich. Es geht von einer Hochebene zur nächsten, noch nie habe ich das „Sein“ einer Hochebene dermaßen genau erleben dürfen wie hier. Über Serpentinen geht es wie bei einem Pass hinauf, aber anstatt danach gleich wieder bergab zufahren, offenbart sich oben eben eine scheinend nie enden wollende Ebene, die einem, wenn man nicht wüsste, dass man hier gerade hinaufgefahren ist, wie „normales“ Flachland vorkommt. Das Ganze ist umso eindrucksvoller, als sie dann natürlich doch irgendwann endet, es über Serpentinen bergab geht und das ganze Spiel von vorne beginnt.

Gegen späten Nachmittag erreichen wir Padilla, ein größeres Dorf, und beschließen hier zu übernachten, beide froh zur Abwechslung einmal irgendwo bei Tageslicht angekommen zu sein. Mittlerweile sind wir längst nicht mehr auf Asphalt unterwegs, aber die breiten, sich in sehr gutem Zustand befindlichen Schotterpisten machen, was das Fahren betrifft, keinen großen Unterschied. Das soll sich am nächsten Tag ändern 🙂 Die Strasse bleibt zwar in halbwegs gutem Zustand, aber aus breit wird eng und es geht, an kleinen Dörfern vorbei, entlang von Bergkämmen von einem Tal ins nächste. Zunehmend ändert sich die Landschaft, die eher spärlich vegetierten, steppenartigen Berge weichen einer dicht bewaldeten, vor Grün strotzenden Umgebung und die staubigen Schotterpisten rotfarbenen Erdstrassen mit unzähligen Wasserdurchfahrten. Nach einem Schild am Strassenrand zu schliessen befinden wir uns mittlerweile auf der Ruta de Che, dem Gebiet in dem Che Guevara mit mässigem Erfolg versucht hat, die bolivianische Bevölkerung gegen das damalige Regime zu mobilisieren.

Es geht weiter bergauf, bergab, bis wir dann relativ abrupt vor etwas stehen bleiben, das mir gleich mal den Magen zusammen zieht… Als wir nämlich gerade wieder in Serpentinen bergab unterwegs sind, kommen wir bei einer Kurve an, an der bereits ein LKW, ein Bus und unzählige PKWs in entgegengesetzter Richtung Schlange stehen. Das einzige, was meine Augen wahrnehmen, ist Schlamm, tiefer Schlamm. Der LKW hat anscheinend seinen zigsten Anlauf um die Kurve zu kommen und durch die ziemliche Steigung bleibt nur zu hoffen, dass er nicht seitlich anfängt zu rutschen und gegen den wartenden, vollen Bus knallt. Bastl versucht es im Schlamm außen herum und außer, dass er ein paar Mal steckenbleibt bzw. leicht ins Rutschen kommt, scheint er sichtlich ganz gut vorwärts zu kommen, bis er dann letztendlich am Bus vorbei festeren Untergrund erreicht.

vlcsnap-2012-05-27-21h48m17s161Und ich, ja ich hab mal die Hosen gestrichen voll und beschließe das kürzere Übel zu nehmen und versuche mein Glück über die Innenseite. Zu meiner Überraschung ist der Schlamm zwar knietief, aber die Reifen haben darunter ganz guten Grip und happy das das Ganze halb so schlimm ist wie es aussieht, bleibe ich glatt bei der Überquerung einer etwas verhärteten Schlammspur stecken. Intelligenterweise spiele ich so lange mit Kupplung und Gas bis auch bei losgelassenem Kupplungshebel, eingelegtem Gang und Vollgas keine nennenswerte Kraftübertragung mehr stattfindet. Zum Glück eilt mir ein Passagier vom Bus zur Hilfe und schiebt mich von hinten über den Muggel bis auch ich „Festland“ erreiche. Eva Dos geht es allerdings ganz und gar nicht gut 🙁

dsc_0055_1686Bergab geht es noch, aber sobald wir die Ebene erreichen, fährt sie gerade einmal im Schritttempo und bei der kleinsten Erhebung geht das Gas ins Leere. Wir sind mitten im Dschungel, es ist mittlerweile Dunkel, es gibt weit und breit kein Dorf und meine Kupplung ist im Arsch. Scheiße! Der arme Bastl versucht mich zwar über jede Erhebung von hinten anzuschieben, aber irgendwann wissen wir beide, dass das nichts bringt. Wir müssen abschleppen. Also fixieren wir ein Seil am Gepäckträger von Escargot und das zweite an Eva Dos’s Sturzbuegel. Da das Seil nicht allzu lang ist, ist die Challenge für uns beide nicht ohne und hochkonzentriert geht’s mit 20 km/h auf einer engen, teilweise kurvigen Erdstraße im absolut dunklen vorwärts. Ich bin heilfroh, dass wir zu zweit unterwegs sind, denn alleine hier im Nirgendwo in der Nacht Hilfe zu suchen ist sicher weniger lustig.

dsc_0058_1687Das wir nicht die Einzigen sind, die an dem Tag ein wenig Stress mit ihrem Motorrad haben, merken wir ein paar Kilometer später, wo 4 Jugendliche aus Camiri, wo wir eigentlich hinwollen, mit einer Reifenpanne kämpfen. Wir helfen ihnen den Reifen zu flicken und sind beide beeindruckt, als sich herausstellt, dass der Schlauch nicht ein Loch, sondern fünf (!) hat. Keine Ahnung, wie die das zusammen gebracht haben 🙂 Noch mehr beeindruckt sind wir als sie uns erzählen, dass sie heute noch 40 Kilometer weiter zu einem Festl wollen… und an der Stelle vorbei müssen, wo Eva Dos’s Kupplung ihren Geist aufgegeben hat. Viel Spaß 🙂 Nach 20 Kilometern erreichen wir fix und fertig Asphalt und nach weiteren 40 Kilometern Camiri, die größte „Stadt“ in der Region. Hier checken wir im erstbesten Hotel ein und fallen, kurze Zeit später, k.o. ins Bett. Auf der Homepage von KTM sehen wir, das KTM eine Niederlassung in La Paz hat und erfahren glücklicherweise, dass sie gerade eine neue Zweigstelle im nur 300km entfernten Santa Cruz aufbauen und sogar die Ersatzteile, die ich brauche, lagernd haben. Wie sich herausstellt sprechen sie perfekt Englisch und empfehlen uns, Eva Dos nach Santa Cruz transportieren zu lassen. Gesagt getan 🙂

543334_338831989520636_679934629_n-1Am naechsten Tag geht’s mit zwei netten Mitarbeitern des Transportunternehmens im LKW gen Santa Cruz, das wir um 1 in der Nacht erreichen, waehrend Sebas auf mich in Camiri wartet. Während der Fahrt freunde ich mich mit beiden an und da wir alle noch nicht müde sind, besorgen wir uns bei einer Tankstelle ein paar Bierchen… und dann noch ein paar. Um 4 in der Früh sind wir dann so ziemlich bedient und da es weit und breit kein Hostel gibt, bestehen sie darauf mich in der Fahrerkabine schlafen zu lassen, während sie es sich auf der Ladefläche „gemütlich“ machen. In der Früh fahren wir dann gleich zu KTM, die sich sofort um Eva Dos kümmern. Da sie kein vollsynthetisches Öl lagernd haben, wir dieses kurzer Hand aus La Paz eingeflogen und ist am selben Nachmittag da. Die Kupplungsscheiben sind schnell ausgetauscht, aber mein Seitenständer dürfte beim Transport ein wenig etwas abbekommen haben und meine Kleine steht schiefer da als sie sollte. Also gehts zu einer Werkstatt mit hydraulischen Pressen um ihn zurecht zu biegen, aber nachdem wir den Seitenständer abmontiert haben, steht Eva Dos schräger da als je zuvor. Das Zurechtbiegen haben wir anscheinend ein wenig übertrieben 🙂 Da mittlerweile bereits alles zu hat, bleibt mir nichts anderes übrig als eine Nacht zu bleiben und erst am nächsten Tag zurück zu Bastl nach Camiri zu fahren.

560682_338832146187287_369508440_nFernando, der Chefmechaniker, holt mich in der Früh freudig ab, sie haben den Seitenständer bereits zurechtgebogen, ich kann also aufbrechen. Perfekt! Ich packe alles zusammen, ziehe mir das Motorradgewand an, verabschiede mich, setze mich auf die Maschine und starte… bzw. versuche zu starten, denn die Maschine springt nicht an. Über Nacht hat sich anscheinend irgendwie die Batterie entladen… denken wir. Aber auch als wir eine neue Batterie einbauen, sie will einfach nicht anspringen. Marcello, ein anderer Mechaniker, vermutet das der Startermotor etwas hat… das klingt gar nicht gut, also geh ich schnell mal in die nächste Bar mit WLan und informiere Bastl, dass das hier doch noch etwas länger dauern könnte. Aber auch das geht flott. Der Startermotor wird ausgebaut, repariert und am nächsten Tag ist alles fix und fertig wieder zusammengebaut. Perfekt!

560209_338831946187307_2021959389_nIch packe alles zusammen, ziehe mir das Motorradgewand an, verabschiede mich, setze mich auf die Maschine und starte… bzw. versuche zu starten, denn die Maschine springt noch immer nicht an. Diesmal leuchtet ein Lamperl, das normalerweise nur leuchtet, wenn das Moped geparkt ist, die Wegfahrsperre. Aus irgendeinem Grund hat sich die Wegfahrsperre eingeschaltet und um diese Aufzuheben braucht man den sogenannten Werksschlüssel, der für jedes Motorrad einzigartig ist… und irgendwo bei mir zu Hause in Wien rumkugelt. Scheisse 🙂 Ich kontaktiere meine bessere Haelfte und meinen Bruder in Wien, die den Versand organisieren, und der Schluessel begibt sich auf die Reise… auf eine Weltreise wie sich herausstellt, denn er braucht geschlagene 9 Tage um nach Santa Cruz zu kommen. DHL gibt dem Begriff Express eine fuer mich neue Bedeutung, vom oekologischen Footprint ganz zu schweigen 🙂

403562_338832259520609_1777771066_nDa das Ganze um einiges länger dauert als gedacht, kommt Bastl ebenfalls nach Santa Cruz, es ist Samstag und in einer sehr netten Bar mit exzellenter Life Musik lassen wir den Abend mit ein paar Bierchen ausklingen. Was man dieser Stadt echt lassen muss, ist das sehr lebendige Nachtleben. Es gibt unzählige Bars und Restaurants, die auch unter der Woche ziemlich gefüllt sind. Am nächsten Tag nimmt uns das KTM Team zu einem Motocross Wettbewerb und zu unserer Überraschung ist die Motocross-Piste mitten in der Stadt. Hier lernen wir einen anderen Motorradfahrer kennen, der uns gleich mal auf ein super Steak einlädt. „Ich bin selber viel gereist und oft haben mir Leute geholfen oder mich eingeladen. In diesem Sinne Jungs, Willkommen in Santa Cruz“.

246449_341814099222425_1500769360_nDen Rest der Zeit verbringen wir an unserem Blog arbeitend und Fussball schauend, denn zum Glueck ist gerade die Euro, die uns mit zwei Spielen am Tag die Zeit vertreibt. Da der Bart mit mittlerweile ueber 4 Monaten eine neue Rekorddichte erreicht, entschliesse ich mich zum letzten mal im Rahmen der Reise einer Rasur zu unterziehen. Der Friseur hat alle Haende voll zu tun und so wundert es mich nicht, dass er mir fuer die Rasur genauso viel verrechnet wie fuer den Haarschnitt 🙂 Nach 9 Tagen kommt dann endlich die erfreuliche Nachricht, der Schluessel ist da und war wirklich der Grund fuer Eva Dos’s Herzversagen. Reanimiert schnurrt sie wieder wie eh und je und nach einem Abschlussabend mit dem KTM Team brechen wir am naechsten Tag zur paraguyanischen Grenze auf… alles asphaltiert wie uns versichert wird, also nur eine Frage von ein paar Stunden. Naja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt 🙂

dsc_0017_1691Bereits am Weg nach Camiri schaffe ich es mit ueber hundert Sachen frontal einen riesigen Geier abzuschiessen, der sich gerade mitten auf der Strasse mit einem ueberfahrenen Hasen sein Mittagessen goennt. Die Voegel haben, wie es sich herausstellt naemlich eine schwer einzuschaetzende Eigenheit, da sie vor dem Wegfliegen noch einmal hopsen, welches meinem Geier in diesem Fall leider zum Verhaengnis wird. Eva Dos und mir passiert zum Glueck nichts, nur der Scheinweferschutz hat ein paar ziemliche Dellen und mit schlechtem Gewissen und angekratztem Karma gehts weiter nach Villa Montes. Hier endet dann der Asphalt und die Strasse die wir nehmen kommt uns ein wenig verdaechtig vor. Alle paar Meter blockieren 2-3 Meter hohe Erdhaufen die Weiterfahrt, die wir entweder seitlich oder aussen herum ueberwinden muessen. Irgendwann endet sie ganz und als wir zum Glueck bei einem Gaucho vorbeifahren und nach dem Weg fragen, erfahren wir, dass wir natuerlich falsch sind und 30km vorher eine Abzweigung haetten nehmen muessen.

Also gehts zurueck, aber auch bei der Abzweigung erwartet uns eine mit Schlagloechern uebersehte Mischung aus Schotter-, Sand- und Erdstrasse. Eva Dos kommt hier nochmals gehoerig auf ihre Kosten, im absoluten Dunkel sehe ich so gut wie gar nichts, dh durch Schlagloecher fahre ich einfach durch und nicht einmal gerate ich viel zu schnell in tiefen Sand und ich mit Eva Dos ins Schleudern komme. Die Umgebung ist bis auf das wir so gut wie nichts sehen idyllisch, die Strasse fuehrt mitten durch einen Wald mit vereinzelten Haciendas. Hier leben vor allem Mennoniten, erzkonservative Christen, die ihre Lebensweise seit Jahrhunderten nicht geaendert haben und mich ein wenig an “Unsere Kleine Farm” erinnern. Anscheinend heiraten sie seit eh und je nur unter sich und beim Anblick ihrer Gesichter im schlechten Licht bleibt mir vor Schreck fast das Herz stehen 🙂 Bei einem Bauer, der gerade ein riesen Feuer macht, fragen wir nach dem Weg und anscheinend sind wir richtig. Hier komme ich leider darauf, dass ich unsere super Panasonic Tough Kamera unterwegs angebaut habe und da es stockdunkel ist, hat es auch keinen Sinn nach ihr zu suchen. Fototechnisch wirds ab jetzt ein wenig muehsam…

Um Mitternacht erreichen wir fix und fertig die bolivianische Grenze und zu unserer Ueberraschung gibt es hier keine Unterkuenfte. Wir erfahren, dass es auf der paraguyanischen Seite welche gibt. Die Zollformalitaeten sind rasch erledigt und auf gehts nach Paraguay! Das es hier wiedermal anders kommt als gedacht, das ist eine andere Geschichte. Stay tuned 🙂

 

 

 

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