Die letzten 10 Tage vor Abfahrt…
Sebastian: Alles lief hervorragend bis zum Besuch bei der indischen Botschaft und unser knappes Timing schien perfekt… Was soll ich sagen, irren ist menschlich 🙂 Nachdem wir uns das pakistanische und das iranische Visum ohne Probleme abgeholt hatten, war für uns klar das nun alles passt – leider haben wir nicht damit gerechnet, dass unsere noch nicht vorhandenen Bikes ein Problem für die indische Visumabteilung sein könnten. Diese verlangte natürlich genau das, was wir (10 Tage vor Abfahrt!) noch nicht hatten: die Papiere der KTMs und das Carnet de Passage (Zolldokument)…
Nach dieser Hiobsbotschaft ging es nach Mattighofen, zu unserer Überraschung durften wir vorbeikommen, um die Adventures zu besichtigen und die Rechnungen plus Papiere für die Zulassung abholen – juhuuu! Vor Ort stand dann auch gleich die Kleideranprobe an. Der nächste Schock: es gab keine Jacke für mich und keine Hose für Martin. Wir stehen also nicht nur ohne Motorräder da sondern auch ohne kompletter Bekleidung! Auf der Rückfahrt durchquerten wir dann noch ein mächtiges Gewitter, um am Ende des Tages mit 1h Verspätung zu unserer eigenen Abschiedsparty zu erscheinen.
In weiterer Folge musste dann noch der Impfplan mit schmerzverzerrtem Gesicht (bis zu 4 Spritzen gleichzeitig!) zu Ende gebracht und schnell die internationalen Papiere für uns (lediglich 3 zusätzliche Führerscheine) beim ÖAMTC besorgt werden. Danach wurde noch flott das Carnet de Passage beim ADAC beantragt und das Kartenmaterial von Freytag&Berndt besorgt.
Am Mittwoch dann der grosse Tag: die Abholung der KTM Adventures stand bevor :). Am Weg nach Mattighofen machten wir spontan einen Abstecher nach Deutschland wo wir bei der Firma Stadler doch noch in der letzten Sekunde eingekleidet werden konnten! In Mattighofen wurden wir dann noch ein wenig durch die „heiligen Hallen“ geführt bevor wir endlich die Maschinen übernehmen konnten – das lange warten hat sich gelohnt und endlich realisierten wir, dass es losgeht.
Ein letzter Gesundheitscheck und eine ausführliche Erläuterung welches Medikament denn nun wogegen hilft musste natürlich auch noch sein. Dann schnell weiter Outdoor Ausrüstung und vernünftiges Schuhwerk besorgen und langsam hatten wir dann fast alles beinander.
In einem letzten Kraftakt wurden noch 2 Kameras, die Videoausrüstung, ein unkapputtbares Notebook, Aufkleber und ein paar Kleinteile für die Motorräder besorgt und dann gings endlich ans Packen! Einen Tag vor der Abreise… das nennt man effizientes Time Management :).
Der Tag X war dann auch schon gekommen, um 6.00 war Tagwache, ein letzter Check (und Schock, wie schwer die Dinger am Ende doch waren) und los gings… gemütlich Richtung SOS Kinderdorf in Hinterbrühl, wo uns (wir waren – wie es sich gehört – wieder ein bisschen zu spät) schon Familie, Freunde und natürliche jede Menge neugierige Kinder erwarteten.
Nach rund 2h Abschiedsgeschwätz ging es dann ENDLICH los. Von ein paar Motorradfreunden begleitet fuhren wir los bis sich einer nach dem anderen verabschiedete (Gänsehaut-Feeling) und auf einmal sind wir unterwegs und die Theorie wurde nun tatsächlich Realität.
More to come…