Istanbul – eine Megacity mit Flair
Martin: Wir stehen auf, frühstücken (Sebastian Nahrung, ich Kaffee/Zigarette) und nach einem kurzen Tankstopp um 1,70 (!!) pro Liter, gehts zunächst über eine Bundesstrasse und dann auf der Autobahn ab in die Türkei. Ca. 100km vor der Grenze, auf einer schnurgeraden Autobahn, links und rechts nur Flachland und nichts los (kein Wunder bei den Preisen), nimmt auch der Wind so stark zu, dass ich verkrampft beide Hände fest am Lenker habe, damit es mich bei einem Windstoss nicht von der Strasse fegt. Am frühen Nachmittag reisen wir aus Griechenland aus, es geht über eine Brücke auf die türkischen Seite, wo auf uns eine beeindruckende Grenzstation wartet. Im Vergleich zur griechischen ist sie riesig, schaut aus wie neu und die Grenzbeamten sind äußerst freundlich. Dass es sich um die türkische Grenze handelt, wird durch eine riesige türkische Flagge klar gemacht 🙂 Wir kaufen ein Visum, die Bikes werden registriert und weiter gehts auf einer weiteren schnurgeraden Strasse Richtung Istanbul. Überhaupt, sollte jemand ein Black Out haben und vergessen, wo er gerade ist, dem helfen die zahlreichen Flaggen die an jeder Ecke hängen und auf jedem Hügel stehen auf die Sprünge 🙂
Die Ankunfts-Odysee
Bei einer Tankstelle (ca.€ 1,90/l!) stoppen wir kurz und werden prompt von einem türkischen LKW Fahrer, der jahrelang in Deutschland gelebt hat, auf einen Tee eingeladen. Wir sagen ihm wo wir in Istanbul hin müssen und zeigen ihm die City Karte, die in unserer Türkei Karte von Freytag und Berndt inkludiert ist. Er erklärt uns, dass wir auf die asiatische Seite müssen, zeigt auf eine der beiden Brücken und weist uns an, immer Richtung Ankara zu fahren. Wir bedanken uns für die Einladung und folgen der Strasse bis zur Autobahn, wo auf uns eine Mautstelle wartet. Wir bleiben stehen und wollen eine Karte ziehen, da gibt es aber nichts ausser einer Mulde im Automaten. Der Autofahrer hinter Sebastian weist ihn an weiterzufahren, also fahren wir einfach durch, und führen unsere Fahrt bis zu einem Vorort von Istanbul fort, wo es eine Abfahrt gibt, die so ähnlich heißt wie wo wir hin müssen. Die nehmen wir gleich und ich denke mir noch, dass es ja gar nicht so schwierig ist, sich in der Stadt zurecht zu finden. Bevor wir raus können kommen wir wieder zu einer Mautstelle, hier gibt es OGS Durchfahrten ohne Balken und KGS Durchfahrten mit Balken. Bastl überlegt nicht lang und fahrt durch die ohne Balken durch. Es ertönt ein lautes Alarmsignal, das nach kurzer Zeit wieder aufhört.
Ich bin weniger intelligent und bin zum KGS Schalter, wo wieder nur die Mulde da ist, weit und breit kein Mautstellenmitarbeiter in Sicht und sich hinter mir langsam eine Kollone bildet. Kurz: ein bisschen eine blöde Situation, es gibt kein zurück und vor mir ist der Balken, der so-oft ich auch mit der Hand durch die Mulde fahre, keine Anstalten macht, sich nach oben bewegen zu wollen. Neben dem Balken ist ein Spalt, also probiere ich mich da mit der Maschine durchzumogeln und bleibe prompt mit dem Seitenkoffer hängen. Jetzt gibts auch kein vor mehr, ich stecke fest 🙂 Der Autofahrer hinter mir erkennt meine Misere, fährt vor, schiebt eine Karte durch die Mulde, der Balken öffnet sich und wir fahren beide durch. Dann fährt er vorbei und winkt mir lächelnd zu, während ich stehen bleibe und mich von der Stresssituation erhole.
Wir fahren die Abfahrt hinauf, links und rechts lauter Wohnblöcke, es gibt keine Beschilderung mehr, die uns irgendwie was sagt. Wir fragen, niemand scheint je von unserer Zieldestination gehört zu haben und nach einigem hin und herfahren und unserer Mauterfahrung beschliessen wir unseren Weg auf der Bundesstrasse fortzusetzen. Langsam geht die Sonne unter und wir haben keine Ahnung wo wir sind. Zuerst nur Wohnblöcke, dann durch ein Industriegebiet, irgendwann sehen wir ein Schild, dass zum Flughafen führt. Also folgen wir dem, bis wir wieder jemanden fragen, der uns zurück zur Autobahn schickt, die nach Istanbul führt. Es geht zurück zur Autobahn, wo wir nach einiger Zeit und mehreren Herzinfarkten aufgrund hiesiger Fahrweise, endlich vor einer Brücke stehen. Davor steht blöderweise wieder eine Mautstation. Da dort viele Autos und LKWs warten, fragt Bastl ob wir richtig sind, zeigt auf unsere City Karte und wir erfahren, dass wir woanders hin müssen. Allerdings geht es hier nur noch in eine Richtung und wir haben keine Ahnung, wie wir hier umdrehen können. Nach kurzer Beratung beschliesst einer der Leute, die Bastl gefragt hat, uns zur richtigen Strasse zu führen. Wie? Einfach gegen den Verkehr bis zur nächsten Abfahrt, von wo er uns dann zur richtigen Strasse führt. Wir fahren hinter ihm her, bedanken uns als wir unsere Strasse erreichen und setzen unseren Weg fort.
Irgendwann, es ist mittlerweile 10 am Abend, sehen wir unsere Brücke auf einem Strassenschild angeschrieben und fahren prompt vorbei. Wir fahren zur nächstbesten Tankstelle, wo sich ein Architektenpärchen findet, das Englisch spricht. Diesmal fragen wir nicht nach der Brücke, sondern zeigen ihnen direkt unsere Adresse. Es stellt sich heraus, dass wir die ganze Zeit die falsche Brücke gesucht haben, den der Plan den wir haben, beinhaltet nur die Altstadt, also nur die europäische Seite, die durch einen Kanal getrennt ist, wo genauso wie über den Bosporus zwei Brücken darüber führen.
Wir sind schon ziemlich fertig, es wird immer später und wir sind uns nicht mehr so sicher, ob wir was Hotel heute noch finden. Die Architektin ist so nett und zeichnet uns den Weg auf, es stellt sich heraus, dass wir doch bei der richtigen Brücke waren, also geht es zurück, kaufen bei der Mautstation zwei KGS Karten und kurze Zeit später sind wir in Asien!(Später erfahren wir, dass wir anscheinend die einzigen Deppen sind, die für ein Motorrad eine KGS Karte kaufen, da bei den OGS Durchfahrten Fotos von Kennzeichen von vorne aufgenommen werden und die haben ja Motorräder nicht. Ausserdem beträgt die Strafe, falls man doch erwischt wird gerade mal 4 Euro.. naja, nächstes Mal wissen wirs :-))
Wir kommen gar nicht dazu unseren Kontinentensprung zu feiern, weil wir erstens mittlerweile ziemlich fertig sind und zweitens die Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 km/h anscheinend nur zur Zierde da ist und alles rechts und links mit über hundert Sachen vorbeifetzt. Zu guter Letzt kommen wir zu unserer Ausfahrt, wo uns bei einer Tankstelle nochmals sehr nett geholfen wird und um Mitternacht erreichen wir total fertig das Hotel… und staunen nicht schlecht.
Trenkwalder Türkei hat uns ein super Hotel in Bostanci (Bostanci Green Park Hotel) gebucht! Wir checken ein und dürfen die Bikes neben dem Haupteingang abstellen. Sack und Pack kommen ins Zimmer und wir gehen noch auf ein leckeres Dürüm um die Ecke, bevor wir nach einer langen Dusche ins Bett fallen.
Istanbul – eine Mega City mit Flair
Nach einem Tag Ruhepause, dem wir uns dem Blogschreiben widmen, holt uns am nächsten Tag Karl, CEO Trenkwalder Türkei ab, und wir fahren in die Trenkwalder Zentrale. Bei einem Kaffee zeigt er uns, was wir uns in Istanbul ansehen sollten und gemeinsam mit anderen Mitarbeitern besprechen wir unsere weitere Route in der Türkei. Da unsere Nikon D-5100 nach nur einer Woche angefangen hat, schwarze Bilder zu schiessen, hilft uns ein Kollege, Alaattin, und kontaktiert Nikon Türkei. Es stellt sich heraus, dass der Autofocus und der Shutter kaputt sind. Na super. Die Kamera ist gerade mal zwei Wochen alt.
Gemeinsam mit Alaattin und Aytac, der in Berlin aufgewachsen und mit 16 nach Istanbul gezogen ist, fahren wir in die Altstadt auf der europäischen Seite und staunen nicht schlecht, als es über einenthalb Stunden braucht, um da hin zu kommen. Wir erfahren, dass jeder Bezirk sein eigenes Zentrum hat und die meisten Leute ihr Viertel nur verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist… und von der asiatischen auf die europäische Seite zu kommen und umgekehrt, ist verkehrsbedingt sowieso ein Desaster. Die Stadt hat ein rasantes Wachstum hinter sich und momentan leben an die 20 Millionen Menschen in Istanbul. Auf dem asiatischen Teil waren vor Jahrzehnten eigentlich nur Wochenendhäuschen der Stadtbewohner. Mittlerweile ist auch der asiatische Teil dicht bevölkert und mehr und mehr Unternehmen siedeln sich hier an. Es wird viel gebaut und neue Viertel sind im Entstehen.
Die Altstadt
Wir erreichen die Altstadt und Alaattin fährt zu Nikon, um unsere Kamera zum richten zu geben, nicht ohne uns vorher netterweise seine D-40 zu borgen. Mit Aytac erkunden wir die Hagia Sophia, einer ehemals orthodoxen byzantinischen Kirche, die nach der Einnahme Konstantinopels durch Sultan Mehmet 1453 in eine Moschee umgebaut wurde. Da Bilder in Moscheen nicht erlaubt sind, wurde die Innendeko kurzerhand mit Teig überzogen, welcher Momentan wieder abgetragen wird. Das kann man innen bestaunen – sofern man reinkommt. Nachdem wir 10 Minuten in der Schlange gewartet haben und keinen Centimeter vorwärts bekommen sind, begnügen wir uns mit der Aussenansicht und gehen weiter zum ehemaligen Wasserspeicher, in dem eine Medusa zu bewundern ist. Dort spielt sich blöderweise genau dasselbe ab. Also schreiten wir weiter zur blauen Moschee, erbaut durch den Architekten Mimar Sinan (er hat einen neuen Baustilk für Moscheen eingeführt und viele Moscheen gehen auf sein Konto), in der Sultans bei Feiertagen gebetet haben und auch heute noch die zentrale Moschee in Istanbul ist. Hier kommen wir ohne Probleme hinein, allerdings ist sie – obwohl sehr imposant – überfüllt mit Menschen.
Kurze Zeit später kommt Alaattin mit der guten Nachricht, dass die Kamera bis Freitag Nachmittag gerichtet wird, was normalerweise über eine Woche dauert, wird innerhalb von zwei Tagen erledigt. Wir atmen erleichtert durch und gehen gemeinsam zum ehemaligen Palast der Sultans, von wo man auch eine super Aussicht auf den Bosporus hat. Dort kann man deren Gemächer und Ausstellungsstücke unterschiedlichster Epochen bewundern. Neben Schwertern, die damals von Herrscher zu Herrscher weitergegeben wurden, gibts neben dem größten Diamanten der Welt auch den Bambusgehstock von Moses (kommt mir zwar ein wenig eigen vor, ist aber angeblich wissenschaftlich bestätigt), das Schwert von David (hatte der nicht eine Steinschleuder?), der Fußabdruck Mohammeds und andere religiöse Relikte. Leider ist auch hier der Touristenansturm so gross, dass man eher durchgeschoben wird, als sich die Ausstellungsstücke in Ruhe ansehen zu können, wodurch wir letztendlich das Handtuch schmeissen und beschliessen auf ein Bier in Taksim, DEM Einkaufs- und Pubviertel des europäischen Teils, zu gehen.
Die Einkaufsstrasse erinnert an die Mariahilferstrasse in Wien an einem Samstag – die Strasse ist rammel voll – nur dass in allen Seitengassen eine Bar neben der anderen ist und jede Seitengasse seine eigene Barmeile mit eigener Atmosphäre zu haben scheint. Wir spazieren herum und Aytac führt uns in seine Lieblingsseitengasse mit super Musik, netten Bars und einer tollen Atmosphäre. Leider sind wir spät dran und die Lokale sind gesteckt voll. Also gehen wir weiter und enden in einem traditionelleren Pub, wo wir müde in die Sessel fallen, uns Bier bestellen und Sebas und ich eine Shisha rauchen. Als wehementen Nichtraucher sehe ich Sebastian zum ersten Mal rauchen, was wir natürlich gleich fotografisch für die Nachwelt festhalten müssen. Wir sind begeistert, und würden noch gerne länger ausgehen, aber da wir noch rüber in den asiatischen Teil müssen, brechen wir gegen Mitternacht auf, um nach ein paar schmackhaften mit Reis und Gewürzen gefüllten Miesmuscheln (die isst man hier als Vorbeugung gegen Kater :-)) geschlagenene zwei Stunden später unser Hotel zu erreichen. Der Verkehr hats echt in sich…
Bike Check-Up und Kadiköy
Am nächsten Tag gehts zur KTM Werkstatt und wir sind begeistert von der Freundlichkeit der Mitarbeiter. Unsere Bikes werden ordentlich durchgecheckt und die Mechaniker zeigen uns was sie machen, falls wir mal selbst Hand anlegen müssen. Die Stimmung in der Werkstatt lädt zum verweilen ein, obwohl wir uns nicht verständigen können, sind alle irrsinnig nett und nach 2,5 Stunden sind die Maschinen überprüft und Kleinigkeiten ausgetauscht. Dazwischen informiert uns Lisa von KTM International, dass wir die niedrige Sitzbank für mich und für Sebastian die Lenkererhöhung vom türkischen KTM Importeur abholen können. Super! Ich rufe gleich an und wir machen uns einen Termin für Samstag aus. Wir fahren zur Trenkwalder Zentrale, wo wir unsere Bikes in der Garage abstellen dürfen und von dort gehts nach Kadiköy, dem Weggeh- und Einkaufsviertel auf der asiatischen Seite. Kadiköy war auch der erste Stadteil auf der asiatischen Seite, wo viele alte, wunderschöne Holzhäuser erhalten geblieben sind. Die Atmosphäre ist sehr angenehm und um vieles entspannter als in Taksim. Irgendwie kommt einem jeder Stadteil, wie eine selbständige Kleinstadt vor. Beim Herumschländern durch die Gässchen bekommen wir eine weitere gute Nachricht von Alaattin: unsere Pässe mit den Visa für Iran, Pakistan und Indien sind angekommen. Langsam hegen wir Verdacht, dass er irgendwo eine Wunderlampe versteckt hat 🙂
Nach einem Besuch von Alaattins Stammkneipe gehts zurück ins Hotel, wo wir kurz ausrasten, bevor uns Karl zu einem gemeinsamen Abendessen abholt. Wir fahren in ein mexikanisches Restaurant und nach sehr interessanten Gesprächen über das Leben in der Türkei, Gott und die Welt, einem super Essen und ein paar Flaschen Wein gehts zurück ins Hotel, wo wir beide ins Bett fallen.
Ausflug am Bosporus
Am nächsten Morgen steht eine Bootsfahrt am Bosporus auf dem Programm. Gemeinsam mit Alaattin fahren wir nach Kadiköy zur Fähre, die uns zum europäischen Teil bringt, von wo unser Schiff ablegt. Da die Fähre zwischen asiatischem und europäischen Teil nur 30 Minuten dauert und ständig fährt, wundert es nicht, dass die meisten Menschen, die zwischen den Kontinenten pendeln müssen, die Fähre benutzen.
Dazwischen bemerke ich, dass ich meine österreichische SIM Karte verloren habe, die ich mir, nachdem ich mir eine türkische Wertkarte gekauft habe, ins Zigarettenpäckchen gesteckt habe. Nach den Flaschen Wein vom Vorabend, kann ich mich blöderweise auch nicht erinnern, ob ich das Päckchen weggeschmissen habe oder ob sie mir irgendwo herausgefallen sein könnte. Da die Karte eh niemand verwenden kann, nehme ich es wie es ist und denke nicht mehr darüber nach.
Es geht entlang des Bosporus, zuerst an der Altstadt, dann an Kadiköy im asiatischen Teil vorbei und wir sind erstaunt, als die Umgebung immer grüner wird und anstatt Wohnblocks und Siedlungen, die wir am Stadtrand und vielen äußeren Bezirken gesehen haben, gibt es nur noch bewaldete Hügel mit eleganten Einfamilienhäusern an beiden Küstenseiten, ab und zu ein weiterer Stadtteil, der eher an ein Dorf erinnert, bis wir zur Mündung kommen, wo die Frachter die Meerenge verlassen und in die weite See stechen. Warum die Hügel nicht bebaut sind, ist dann auch schnell klar. Alles militärisches Sperrgebiet. Zusätzlich ist das gesamte Gebiet die grüne Lunge Istanbuls, die Istanbul aufgrund des wahnsinnigen Verkehrs auch unbedingt notwendig hat.
Danach treffen wir Alaattin, der mir kurzerhand erzählt, dass Karl meine SIM Karte im Auto gefunden hat. Keine Ahnung wo er seine Wunderlampe versteckt.. 🙂
Wir fahren zu Nikon, wo wir unsere Kamera abholen und 240 TL (ca. 100 Euro) zahlen müssen, weil eine österreichische Gewährleistung in der Türkei anscheinend nicht gilt. Bin mal gespannt ob wir das Geld zurück bekommen oder ob es wieder eine „da können wir nichts machen“ Angelegenheit ist, die bis dato Standardantwort, die wir von Nikon Österreich bekommen haben, als wir sie angerufen, das Problem geschildert und um Hilfe gebeten haben. Danach gehts zum ägyptischen und türkischen Bazaar. Er ist riesig, überdacht und Marktschreie sind verboten, wodurch ich eher den Eindruck hatte, als ob es sich um ein Einkaufszentrum mit Bazaar Ambiente handelt 🙂
Am Abend fahren wir mit Alaattin noch den berühmten Sonnenuntergang ansehen, bevor es zurück ins Hotel geht. Die Zeit des Abschieds ist gekommen 🙁
Der Abschied
Am nächsten Tag checken wir aus, holen unsere Bikes von der Trenkwalder Garage und fahren zum KTM Importeur. Den finden wir, indem wir ein Taxi nehmen, das uns vorfährt 🙂 Wir treffen Selcuk, dem Chef von KTM Türkei (www.spormoto.com), und staunen nicht schlecht, als wir die Verkaufsräumlichkeiten sehen. Das Geschäft kommt uns vor wie ein Flagship Store! Selcuk ist ebenfall ausgesprochen sympathisch und wir unterhalten uns über die Reise und KTM, Selcuk organisiert noch ein dunkles Helmvisier für Sebastian und fährt dann mit uns zu unserer Werkstätte Kickstart (sonst hätten wir wieder ein Taxi gebraucht, dass uns vorfährt :-)), wo Sebastians höherer Lenkeraufsatz montiert wird. Meinen Ergo Sitz habe ich auch bekommen 🙂 An dieser Stelle auch ein riesen Dankeschön an Lisa von KTM Int. und KTM Türkei für die schnelle Unterstützung!!
Auch ein ganz herzliches Dankeschön geht an Trenkwalder Türkei. Ohne meine türkischen Kollegen hätten wir Istanbul nie so kennen lernen können, wie wir es kennen lernen durften und ohne die großartige Hilfe bei allen organisationsbedingten Agenden, hätten wir sie selbst sicher nicht so schnell gelöst. Von Alaattins Wunderlampe ganz zu schweigen 🙂 Insofern möchten wir uns ganz herzlich bei Alaatin, Aytac, Özlem und natürlich Karl für die Einladung und die wundervollen Tage in Istanbul bedanken!
Wir verlassen Istanbul nur ungern, gerne wären wir noch länger geblieben in dieser Stadt, die sich über sieben Hügel zwischen zwei Kontinenten erstreckt und die einfach verzaubert.
Rückblickend sehe ich Istanbul als einen spannenden Schmelztiegel von Menschen, Kulturen und Religionen, die sich einen Bereich von ca. 50 km² teilen. Das es ein friedliches Miteinander geben kann zeigen uns Alaattin und Aytac, der eine gläubiger Moslem, der andere Atheist, gegenseitiger Respekt vor der Einstellung und Weltanschauung des anderen ein Grundstein ihrer Freundschaft. Dass es nicht immer friedlich ist, zeigen die Auseinandersetzungen mit der kurdischen Minderheit. Auch die ständige Spannung zwischen Militär, das stark präsent ist, und der religiös-konservativen Politik, sind spürbar und führen besonders bei liberal eingestellten Bewohnern zur Besorgnis.
Seit unserer Einreise in die Türkei waren die Menschen die wir bis jetzt kennen lernen durften herzlich und ausgesprochen hilfsbereit.
Schweren Herzens holen wir uns noch unser Gepäck von unserem Hotel ab und brechen zu unserem nächsten Ziel auf: Kappadokien!
Aber das ist eine andere Geschichte…