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Written by Sebastian on März 25th, 2012. Posted in Allgemein

Sebastian: Es ist also soweit und wir sind das erste Mal seit Monaten getrennt: Martin hat früh morgens nach einer Nacht ohne Schlaf den Flug nach Bogota genommen um dort an einem Spanisch Sprachkurs teilzunehmen und ich sitze im Flieger Richtung Bali um einen alten Freund zu treffen. Am Flughafen angekommen funktioniert alles reibungslos , mit meinen letzten Dollar ist flink das Visum gekauft und nach etlichen Jahren treffe ich nun Muscho, einen Klassenkameraden der Unterstufe, wieder. Im Auto fragt er mich dann gleich mal ob ich Hunger hätte und in freudiger Erwartung der hiesigen Küche bejahe ich diese Frage, um mich 10 Minute später bei einer Bratwurst mit Sauerkraut und gerösteten Erdäpfeln wieder zu finden. Muscho hat mich in seine, von einem Schweizer geführten, Stammkneipe gebracht! Damit hatte ich zwar nicht gerechnet, aber die heimische Küche tut manchmal auch sehr gut 🙂

Zu Hause angekommen lerne ich dann auchseine bezaubernde Frau Maria und sein entzückendes Kind kennen, stelle den Plan für die nächsten Tage auf und erfahre von Muscho, dass er bereits ein Motorrad für mich gemietet hat (meine Gattin befindet sich ja schon auf dem Seeweg Richtung Chile). Am nächsten Morgen habe ich mich dann auch schon für eine Surfstunde bei Paul, einem Freund von Muscho, angemeldet, die ausgezeichnet verläuft. Das Wasser am Strand in Kuta bei Denpasar ist zwar eklig dreckig, aber die Wellen sind gerade richtig für meine ersten Gehversuche.

 

Driving Bali

Am Nachmittag bin ich dann gleich mal unterwegs, auf meiner neuen Freundin. Sie ist zwar nicht so gut bestückt wie meine Lady, dafür aber rank und schlank und fährt sich auf Bali“s gewundenen Straßen ausgezeichnet. Mein erster Zwischenstopp liegt Richtung Norden im Zentrum der Insel am aktiven Bunung Batur Vulkan, den ich dann am nächsten Tag gleich besteige und begeistert den Blick über die Insel und über das Meer bis zu einer kleinen „Dracheninsel“ namens Lombok genieße. Der Hike startet früh morgens noch im Dunklen und ist mäßig anstrengend. Oben wird man dann noch mit Bananensandwich und Eiern verköstigt, die im Vulkandampf gekocht werden. Ein wenig touristisch-kitschig aber für einmal durchaus ok :).

 

Sobald die Wanderung zu Ende ist sitze ich auch schon wieder am kleinen Bike und sause los, um die Nordküste zu erreichen. Dabei vergesse ich ein wenig darauf, dass eigentlich Regenzeit ist und ignoriere die allzu schwarzen Wolken, was sich bald rächen sollte… Wenig später fängt es heftig zu schütten an und obwohl ich schnell in einem kleinen Shop Unterschlupf finde bin ich komplett durchnässt. Freundlicherweise wird mir von den netten Herren was zu Essen und zum Trinken angeboten, womit die Situation nur mehr halb so schlimm ist :). Sobald der Regen nachlässt geht es weiter und ich erreiche noch die Küste, welche hier im Norden ungleich schöner ist als im touristisch komplett zerstörten Süden rund um Denpasar.

Die nächsten Tage verbringe ich nur auf dem Motorrad und mache höchstens Ess- und Trinkpausen. Nach 5 Tagen und 900km habe ich die Insel kreuz und quer befahren und weiß nun, dass man lediglich den touristischen Süden rund um Denpasar und Kuta Beach meiden sollte, der Rest der Insel aber weitgehend wunderschön und die Leute ausgesprochen freundlich sind! Als Highlights bleiben mir nicht nur der Vulkan oder die wunderschönen Reiskaskaden sondern auch der Art Zoo, ein von einem Amerikaner zu einem lebenden Kunstwerk umgebautes Haus plus Garten. Seit 12 Jahren wird daran gebaut und ein Ende ist nicht geplant. Das gesamte Grundstück ist voll mit teilweise wunderschönen Gemälden oder Skulpturen und ist eine nette Abwechslung zu Dschungel und Strand :).

Nach meiner Tour verbringe ich dann noch einen netten Abend am Strand mit Sonnenuntergang und Bierchen bevor mich in der Nacht darauf mein Magen wieder einmal niederstreckt. Ein Tag im Fieberwahn und alles ist wieder ok. An diesem Abend schaut dann noch Andreas, ein weiterer ehemaliger Schulkollege, der lustigerweise in derselben Klasse mit Muscho und mir und gerade zufällig auf Bali war, vorbei und wir unterhalten uns gemütlich darüber was denn alles die letzten 20 Jahre so passiert ist, denn so lange hatten wir einander nicht gesehen! Dass mir dabei der kalte Schweiß von der Stirn rinnt, liegt aber noch an den Nachwehen meiner Bauchgeschichte und nicht an dem Gesprächsthemen :).

 

Zwischenstopp NYC

Nach nur rund einer Woche bin ich auch schon wieder unterwegs. Da mein Flug nach Bogota über NYC geht, habe ich beschlossen auch hier einen Zwischenstopp einzulegen, um Betty, eine meiner besten Freundinnen aus Wien die seit 2 Jahren in Amerika lebt, zu besuchen. Die Reise geht von Bali nach Singapur nach Hongkong nach NYC – keine Ahnung mehr wie lange die Flüge gesamt gedauert haben, ich weiß nur, dass ich mich danach kaum mehr spüre. Gott sei Dank läuft am Flughafen alles ohne Probleme, sonst wäre ich dort im Stehen eingeschlafen. Einen 12h Jetlag hatte ich vorher noch nie und ich kann Euch sagen, der hat es verdammt noch mal in sich!

 

Endlich bei Betty und Ihrem Angetrauten, Tim, angekommen gönne ich mir kurz eine Dusche bevor es auch schon losgeht. Ich habe nur 3 Tage Zeit um die Stadt kennenzulernen. Was mir gleich zu Beginn auffällt ist,… dass die Sonne scheint als ob wir mitten im Sommer wären! Es hat bis zu 17°C und das im Februar während Europa mit -20°C zu kämpfen hat! Na, mich stört es nicht sonderlich, wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt ;). Die nächsten Tage laufen wir stundenlang durch die Gegend: Broad Way, Brooklyn, Wallstreet, Central Park, 5th Ave, Time Square (dazu unbedingt das Foto ansehen!) und wie sie alle heißen. Die Abende verbringen wir meistens mit Freunden, gehen Essen oder auf einen Drink und ich genieße es ausgesprochen, Betty nach langer Zeit wiederzusehen und Tim besser kennenzulernen.

Die Zeit vergeht dann auch wieder einmal viel zu schnell als dass ich dieses beeindruckende Stadt wirklich kennenlernen könnte. Am Tag meiner Abreise überwinde ich mich dann noch dazu 30 Euro für einen Ausflug auf das Dach des Rockefeller Centers springen zu lassen. Der Himmel ist wieder tiefblau und der Ausblick atemberaubend – es hat sich also ausgezahlt. Am Nachmittag verabschiede ich mich leider nach zu kurzer Zeit von Betty und bin dann auch schon wieder unterwegs um den Flug Richtung Bogota zu nehmen und dort Martin nach gut 2 Wochen „Beziehungspause“ und eine gute Freundin aus Paris wiederzusehen – wie es wird erfahrt ihr beim nächsten Mal!

 

Bali

 

NYC

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